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02.10.2023 10:14

Börse Frankfurt-News: Jahresendrallye vs. technische Risiken (Wochenausblick)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die beste Nachricht zum heutigen Wochenstart dürfte aus Sicht vieler Börsianer sein, dass der September endlich vorbei ist. Zum Start in den neuen Monat könnte der doch noch abgewendete Abwendung eines Regierungsstillstands in den USA beflügeln. Charttechnisch sieht es beim DAX aber nach einer Fortsetzung der Korrektur aus.

02. Oktober 2023. Die Aussicht auf anhaltend hohe Zinsen und enttäuschende Konjunkturdaten haben die Aktienmärkte in der vergangenen Woche erneut unter Druck gesetzt. Erst zum Ende der Woche hin kam es zu einer Erholung. Der DAX beendete den September nach einem Wochenrückgang von 1,1 Prozent mit einem Minus von 3,5 Prozent. Dadurch weiteten sich die Verluste im kompletten dritten Quartal auf 4,7 Prozent aus. Der Euro Stoxx 50 verlor im September "nur" 2,8 Prozent, dafür im Q3 aber 5,1 Prozent.

Gemischte Vorgaben aus den USA und Asien

Zum Start in das Schlussquartal notiert der DAX vorbörslich bei 15.400 Punkte und damit knapp über dem Wochenschlusskurs von gut 15.386 Punkten. Die in letzter Minuten getroffene Einigung im US-Haushaltsstreit hatte heute Morgen zusammen mit einer optimistischen Tankan-Umfrage der Bank of Japan die asiatischen Märkte beflügelt. Der Nikkei-Index musste den Großteil seiner Gewinne im Handelsverlauf aber wieder abgeben und schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent. In den USA hatte der S&P 500 am Freitag einen Rückgang von 0,3 Prozent zu verkraften, während der technologielastige Nasdaq 100 leichte Zuwächse von 0,1 Prozent verbuchen konnte.

Im Fokus der Börsianer dürfte auch in dieser Woche wieder die Zinsentwicklung an den Rentenmärkten stehen. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen liegt aktuell bei 4,62 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit 16 Jahren. Die zehnjährigen deutschen Bundesanleihen rentieren aktuell bei 2,85 Prozent. Hier war in der vergangenen Woche die Marke von drei Prozent nur knapp verpasst worden. Niedriger als erwartet ausgefallene Inflationsdaten hatten einen weiteren Anstieg in den letzten beiden Tagen der Woche verhindert. Nach Ansicht der Weberbank sind die Sorgen vor einer sich hartnäckig festsetzenden erhöhten Inflation aber weiterhin hoch. Der kräftige Anstieg des Ölpreises könnte inflationsbeschleunigend wirken.

"Der Sonnenaufgang wird kommen"

Robert Halver von der Baader Bank hat trotz Sorgen vor einer nahenden Rezession seine Hoffnung noch nicht verloren. Die augenblicklich schlechte Konjunkturlage kann man aus seiner Sicht mit "Vor dem Morgen ist die Nacht am dunkelsten" beschreiben. "Der Sonnenaufgang wird kommen". Ohnehin sind deutsche Aktien aus der ersten und zweiten Börsenreihe seiner Ansicht nach sowohl gegenüber US-Aktien als auch gegenüber den eigenen historischen Durchschnitten mit deutlichen Bewertungsabschlägen günstig zu haben. Das gelte vor allem für europäische und deutsche Industriewerte, die "echten Value-Charakter" haben.

Insgesamt sei die Vision von einer Jahresend-Rallye daher momentan noch intakt. Positiv wertet Halver auch, dass die institutionellen Investoren weiterhin "vergleichsweise viel Kasse halten". Es stünden daher reichlich Finanzmittel bereit, die bei nachhaltig verbesserten Perspektiven zurück an die Aktienmärkte strömen würden. Daher sollten Anleger etwaige Kursrücksetzer für Zukäufe nutzen. Optimistisch zeigen sich auch die Analysten der Helaba. Die verweisen darauf, dass mit dem Oktober nun die "traditionell eher starke Börsenphase" im Jahr beginne. An den Finanzmärkten sei zudem schon viel Negatives eingepreist. Als Kursziel für den DAX im Q4 peilen die Strategen weiterhin die Marke von 17.000 Punkten an.

Technisches Bild mahnt noch zur Vorsicht

Aus technischer Sicht überwiegen zurzeit allerdings noch die Risiken für den DAX. Laut Ralf Umlauf aus dem Research-Team der Helaba sind die Verkaufssignale von DMI und MACD intakt und der über 20 liegende ADX weist auf die vorhandene Stärke des Abwärtsimpulses hin. Erste Unterstützungen biete das am Freitag gerissene Gap bei 15.323/15.394, während die aktuell bei 15.578 Punkten verlaufende 200-Tagelinie als Widerstand anzusehen sei. Diese Marke hat auch Jörg Scherer im Blick. Für den Charttechniker von HSBC ist für mehr als ein kurzfristiges Lebenszeichen eine Rückeroberung genau dieses Gleitenden Durchschnitts notwendig. In diesem Fall wäre die obere Umkehr der letzten Monate negiert, was dem DAX "eine echte charttechnische Perspektive für das vierte Quartal geben" würde.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Montag, 02. Oktober

10.00 Uhr. Eurozone. Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe: Für den September rechnen Volkswirte im Schnitt mit einem unverändert schwachen Wert von 43,4.

11.00 Uhr: Eurozone. Arbeitslosenquote: Auch hier soll es laut Konsensschätzungen bei einem Wert von 6,4% keine Veränderungen gegenüber den jüngsten Daten geben.

16.00 Uhr. USA.ISM-Index verarbeitendes Gewerbe: Während die Marktteilnehmer im Schnitt mit einem Wert von 47,8 rechnen, zeigt sich die Deka mit einer Prognose von 49,0 und somit dem dritten Anstieg in Folge sehr optimistisch. Die Deutsche Bank hingegen befürchtet einen leichten Rückgang auf 47,5.

Dienstag, 03. Oktober

Tag der Deutschen Einheit: Börsenhandel in Frankfurt findet statt

Mittwoch, 04. Oktober

10.00 Uhr. Eurozone: EinkaufsmanagerindexDienstleistungen: Auch in diesem Segment dürfte die Schwelle von 50 Punkten weiterhin nicht geknackt werden. Der Markt rechnet für di Eurozone mit einem unveränderten Stand von 48,4.

16.00 Uhr. USA. ISM-Index Dienstleistungen: In Übersee hingegen liegt der Dienstleistungs-Sektor des nationalen Einkaufsmanagerindex über der 50er-Marke. Das soll trotz eines leichten Rückgangs von 54,5 auf 53,5 Volkswirten zufolge auch so bleiben.

Donnerstag, 05. Oktober

14:30 Uhr. USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe: Die NordLB rechnet für die abgelaufene Woche mit 240.000 neuen Anträgen, bei der Helaba lautet die Prognose 225.000 (nach 204.000).

Freitag, 06. Oktober

08:00 Uhr. Deutschland. Auftragseingang Industrie: Die veröffentlichten August-Zahlen sind nach Ansicht der Commerzbank wegen der Sommerferien "wie immer mit Vorsicht zu interpretieren". Die Experten gehen aber davon aus, dass sich der seit Anfang 2022 zu beobachtende Abwärtstrend im Vergleich zum Vorjahr weiter fortsetzt.

14:30 Uhr. USA. Arbeitsmarktbericht: Die -Volkswirte der Deutschen Bank erwarten für September einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen um 150.000 nach 187.000 und sehen die Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent ansteigen, Bei der NordLB rechnet man hingegen mit 160.000 neuen Stellen und einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent.

von: Thomas Koch, 2. Oktober 2023, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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